• 2. Mai 2024 6:19

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Kraftwerk für die StromerzeugungKraftwerk für die Stromerzeugung. Quelle: stockpack adobe / trd Energie

(TRD/WID) Die Elektrizitätswirtschaft, die dem Sekundärsektor (Industrie) zugerechnet wird, ist eng verzahnt mit den anderen Teilsektoren der Ver- und Entsorgungswirtschaft. Insbesondere bei der netzgebundenen Versorgung mit Ferngas, Fernwärme und Wasser. Auf der anderen Seite besteht vertikal häufig eine Verflechtung mit dem Bergbau, der für die Gewinnung von Energierohstoffen sowie fossile Brennstoffe und Uran zuständig ist.

Die Wissenschaftler kommen mit ihren Simulationen zu dem Ergebnis, dass der Stromsektor den eigenen durchschnittlichen Erdgasverbrauch um 30 Prozent reduzieren kann, ohne dass größere Stromabschaltungen und volkswirtschaftliche Kosten drohen. So würde eine 30-prozentige Verringerung der üblichen Erdgasverstromung mit einem Stromverzicht von 1,6 TWh (ca. 0,1 Prozent des EU-Stromverbrauchs) und volkswirtschaftlichen Kosten infolge ungedeckter Stromnachfrage von 1,4 Milliarden Euro (ca. 0,01 Prozent des EU-Bruttoinlandsprodukts) pro Jahr einhergehen.

Rationieren. Mann trägt Stapel Ordner. Aktenordner haben Beschriftung mit Text. Hintergrund gelb.
Die Bundesregierung hat die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Ein interdisziplinäres Team von Forschenden der Lehrstühle für Energiesystemökonomik und für Übertragungsnetze und Energiewirtschaft der RWTH Aachen kommen zu dem Schluss, dass sich die Gas-Verstromung signifikant senken lässt. Quelle: Adobe / TRD Media

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Ganz so einfach ist es allerdings nicht: „Dies setzt jedoch voraus, dass der Stromverbrauch im Knappheitsfall volkswirtschaftlich intelligent rationiert wird“, gibt Professor Aaron Praktiknjo, Lehrstuhl für Energiesystemökonomik, zu bedenken. Ohne weitergehende Maßnahmen scheint bei einer 30-Prozent-Senkung des üblichen Erdgasverbrauchs im Stromsektor allerdings ein Kipppunkt erreicht zu sein. Soll der Stromsektor mittelfristig den eigenen Erdgasverbrauch um durchschnittlich 40 Prozent mindern, erhöhen sich der jährliche Stromverzicht auf 37,8 TWh (ca. 1,4 Prozent des EU-Stromverbrauchs) und die volkswirtschaftlichen Kosten auf 77,8 Milliarden Euro (ca. 0,5 Prozent des EU-Bruttoinlandsprodukts).

Auf Teile der Erdgasverstromung kann verzichtet werden

„Die Ergebnisse zeigen, dass in Knappheitssituationen auf Teile der Erdgasverstromung verzichtet werden kann, um mit dem so eingesparten Erdgas die Versorgung von Haushalten und Industrie zu stützen“, schlussfolgert Professor Albert Moser vom Lehrstuhl für Übertragungsnetze und Energiewirtschaft.

Im Kontext der öffentlichen Diskussion um eine Verringerung der Abhängigkeit von Erdgasimporten wird auch eine mögliche Verzögerung von eigentlich geplanten Abschaltungen von Kohlekraftwerken angeführt. In ihrer Kurzstudie kommt das RWTH-Team zu dem Ergebnis, dass eine solche Verzögerung die volkswirtschaftlichen Kosten durch eine Reduktion des Erdgasverbrauchs im Stromsektor tatsächlich zumindest teilweise kompensieren würde.

So ließen sich die jährlichen Auswirkungen auf die Volkswirtschaft bei einer Verzögerung der Abschaltung von Kohlekraftwerken im 40-Prozent-Reduktionsszenario um rund zwei Drittel auf 26,4 Milliarden Euro senken, im 30-Prozent-Reduktionsszenario würde eine solche Verzögerung sogar sämtliche volkswirtschaftliche Effekte vollständig auffangen.

© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp) / TRD Wirtschaft und Soziales / Redakteur: Lars Wallerang


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