• 19. April 2024 5:48

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TRD TruckManchmal ist weniger mehr, sagt man jedenfalls bei einem Lkw-Hersteller in Eindhoven. Munter werden jetzt große Trucks mit kleinen Motoren bestückt - schließlich fressen weniger Pferde auch weniger Futter. Und die findigen Holländer haben noch mehr Pfeile im Köcher. Es geht auch leiser: Lkws mit Silent-Ausstattung emittieren im Flüstermodus nicht mehr als 72 dB(A). Foto: © DAF/TRD  / mobil

(TRD/mid ) Die Europameisterschaft bei den Sattelzugmaschinen war dem holländischen Lkw-Hersteller nicht zu nehmen. Aber das reicht den rührigen DAF-Strategen nicht, um den Expansionskurs fortzusetzen. Weitere Modelle und Varianten sind laut dem Motor-Informations-Dienst gefragt, schließlich legen auch die Wettbewerber nach. Die kostenbewussten Holländer protzen seit jeher nicht mit Motorleistungen und Drehmomenten, man kalkuliert eher knapper und fährt damit gut. DAF-Trucks gelten als sparsame Kraftstoffkonsumenten. Und genau hier sehen die Produktentwickler noch gute Chancen für attraktive Produktideen. Kleinere Motoren für große Trucks, diese Strategie kann sich da und dort durchaus verfangen. Nicht jeder Betreiber zieht schwere Anhänger oder tourt durch die Alpen. Ein klassischer Fall: Das Entsorgungsgeschäft mit Wechsel-Containern, beinahe 50 Prozent davon sind Schwachlastfahrten. Leere Behälter werden zur Sammelstelle gebracht und volle zur Deponie.

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Für die Probe aufs Exempel dient ein dreiachsiger DAF CF mit zwei zwillingsbereiften Hinterachsen, der einen riesigen und vollbeladenen Abrollbehälter trägt. Unter der Kabine schiebt ein schlanker Sechszylinder mit gerade mal 6,7 Liter Hubraum Dienst, nominell ist er für 231 kW/314 PS und überschaubare 1.100 Newtonmeter maximales Drehmoment gut. Der kleine Diesel spart gegenüber einem standesgemäßen 11-Liter-Sechszylinder rund 600 Kilo, die der Nutzlast zugutekommen. Aber reicht die Leistung für 26 Tonnen?

Die Pferdestärken der technischen Daten können sich als Papiertiger entpuppen. Auf die Leistung am Rad kommt es an, eine Frage der passenden Übersetzung. Damit sich der Fahrer nicht mit Schaltarbeit plagen muss, geben die Holländer dem großen CF mit dem kleinen Herzen ein automatisiertes Zwölfgang-Getriebe von ZF mit auf den Weg. Aus dem Stand kommt der 26-Tonner jedenfalls zügig in Fahrt, im Nahverkehr schwimmt der Dreiachser locker mit.

Der kleine PX-Sechszylinder knurrt kernig wie ein großer, aber keinesfalls lästig, auch wenn der Antriebsstrang mehr Drehzahlen verlangt. Die Motorbremse, hier verzögert nur eine simple Auspuffklappe, hat natürlich nicht den Biss der großen Maschinen, hier sind die Radbremsen stärker gefordert. Aber sonst kann sich der Fahrer nicht beklagen. Er sitzt in einem komfortabel klimatisierten Fahrerhaus, die schweren Hinterachsen rollen luftgefedert ab.

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Der kleine Sechszylinder, allerdings mit nur 206 kW/280 PS, befeuert auch den Volumenspezialisten von DAF, den 18,75 Meter langen und 4 Meter hohen DAF LF 280 FA. Der Lastzug mit tiefgekuppeltem Tandemanhänger transportiert 120 Kubikmeter Ladung, allerdings vorzugsweise leichte Ware. Das Zugfahrzeug ist ein mittelschwerer DAF LF mit zulässigen 12 Tonnen Gesamtgewicht, der einen 14-Tonner zieht. Seine Besonderheit sind die kleinen 17,5-Zoll-Räder, die einen riesigen Ladungsträger möglich machen.

Mit 5,35 Meter Radstand, es geht auch noch größer, muss der Fahrer in engen Kurven schon zirkeln, der lange Anhänger läuft mit seinen Achsen nach innen ein. Drehmoment und Motorleistung bringen den auf 22 Tonnen ausgeladenen Lastzug zügig in Schwung, auch hier übernimmt ein gut abgestimmtes AS-Tronic-Getriebe mit 12 Gängen die Schaltarbeit. Ein riesiger Dachspoiler ragt weit über das Fahrerhausdach hinaus, er reduziert den Luftwiderstand, auch die bremsende Kraft von Gegenwind. Und weil diese Trucks heute europaweit Dämmstoffe oder Haushaltsgeräte transportieren, werden sie mit großen Tanks ausgerüstet – bis zu 1.240 Liter Dieselkraftstoff gesteht der Hersteller diesem Volumentransporter zu.

Doch Volumen geht auch anders, wenn nämlich das Ladungsgewicht kräftig zuschlägt. Gerade die Automobilindustrie verlangt nach Fahrzeugen wie den DAF XF 440 Lowdeck. 100 Kubikmeter Ladevolumen und 3 Meter Innenhöhe im Sattelanhänger sind gefragt, dabei darf die maximal zulässige Gesamthöhe von 4 Metern selbst am höchsten Punkt nicht überschritten werden. Es kommt auf die richtige Aufsattelhöhe an, hier spricht DAF von ganzen 91 Zentimetern.

Diese knifflige Aufgabe löst DAF in Zusammenarbeit mit dem Reifenhersteller Goodyear. Der bringt neuerdings und momentan exklusiv für DAF neue Niederquerschnittsreifen ins Spiel. An der Vorderachse sorgt ein 375 Millimeter breiter 45-Prozenter für 8 Tonnen Traglast, die angetriebene Hinterachse rollt auf Zwillingsbereifung im Format 315/45 R 22,5. Richtige Flachmänner, wie auch das Bild zeigt, muss der Fahrer hier trampelnde Achsen fürchten?

Der Lastzug fühlt sich etwas sportlich an, vollformatige Lkw-Reifen rollen samtiger ab. Bei höheren Geschwindigkeiten sind die Unterschiede nicht mehr so groß. Was die Bereifung durchlässt, wird von der schluckfreudigen Luftfederung an beiden Zugmaschinen-Achsen verarbeitet. Die braucht der Fahrer unbedingt: Will er kleine Buckel nehmen oder eine Unterführung queren, sollte er besser das Fahrniveau seiner Sattelzugmaschine anheben. Schließlich soll der Auflieger nicht auf dem Rahmen der Zugmaschine aufschlagen, ein umsichtiger Fahrer ist hier gefragt. Unter dem großzügigen XF-Fahrerhaus arbeitet ein aufgeweckter 11-Liter-Sechszylinder, der seine 324 kW/440 PS aus nur 10,8 Liter Hubraum holt. Der leichtere Motor passt perfekt für den Volumentransport, wo es selten um volle 40 Tonnen geht. Immerhin 180 Kilo weniger als der größere 13-Liter-Diesel, den es hier nicht braucht.

Und noch eine DAF-Idee passt gut in die Zeit. Für alle Lkw-Baureihen sind sogenannte „Silent“-Varianten verfügbar, die so leise wie sonst nur gasbetriebene Lkw fahren. Ein Angebot, das vor allem auf den städtischen Nah- und Verteilerverkehr zielt. Im Flüstermodus per Knopfdruck erfüllen die leisen DAF-Trucks städtische Lärmschutzauflagen, wie sie beispielsweise in den Niederlanden für abendliche Lieferungen bestehen.

Die Maßnahmen dafür sind einfach: Eine Drehzahlbegrenzung, bei den kleineren Motoren auf 1.600 und bei den größeren auf 1.400 Touren senkt die Antriebsgeräusche. Nur das automatisierte AS-Tronic-Getriebe erhält eine zusätzliche Lärmschutzkapsel. Unser Fahreindruck im Flüsterbetrieb: Die Dynamik ist eher schaumgebremst, worauf es aber auf den letzten Metern durch Wohngebiete nicht ankommt. Kommunale Dienste sollen auf das Silent-Angebot von DAF sehr hellhörig geworden sein.

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