(TRD/MP) Steht für den spezifischen Arzneimittelbedarf eines Patienten kein Fertigarzneimittel im Handel zur Verfügung, fertigen Apotheken auf eine ärztliche Verschreibung Rezepturen, also individuell hergestellte Arzneimittel, an. Darin könne die Zukunft der Apotheke liegen, so das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ in seiner aktuellen Ausgabe.
Tag für Tag wandern bei der Apotheke viele Fertigarzneimittel über den Tresen. Da vergisst man leicht, dass Apotheker einige Medikamente per Hand herstellen. Dabei handelt es sich um solche, die nicht ins Raster der Pharmaindustrie passen: von Zusatzstoffen, die nicht vertragen werden, einem niedriger dosierten Wirkstoff für Kinder oder Schmerzmittel in der Palliativmedizin, die in eine Darreichungsform verpackt werden müssen, die der Patient noch zu sich nehmen kann.
2021 wurden so etwa zwölf Millionen Rezepturen für gesetzlich Versicherte in Deutschland hergestellt. „Das, was wir hier leisten, kann keine Pharmaindustrie, keine Versandapotheke, kein Drogeriemarkt übernehmen: personalisierte Medizin eben“, betont Apothekerin Franziska Scharpf.
Als Apothekerin haftet Scharpf dafür, dass die Arznei keinen Schaden anrichtet. Hat sie schon mal ein Rezept ganz zurückgewiesen? „Nein, aber Rücksprache mit den Ärzten gibt es schon immer wieder“, schildert sie. Als nationales Rezeptverzeichnis dient ihr das Neue Rezeptur-Formularium (NRF) mit rund 3000 Formeln, Prüf- und Herstellungshinweisen, das halbjährlich aktualisiert wird. Rezepturen, die darin aufgeführt sind, sind gründlich geprüft.
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© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp) Medizin und Gesundheit / Redakteur: Solveig Grewe