TRD Basisbeitrag: 50 Jahre Barbarastollen – das kulturelle Langzeitgedächtnis der Bundesrepublik

Kulturgutschätze unterschiedlichster Art, historische Dokumente und einzigartige Urkunden werden auf Mikrofilm abgelichtet und für die Ewigkeit verwahrt.Foto: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Seit 1975 lagern im Zentralen Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland (ZBO), besser bekannt als „Barbarastollen“ bei Freiburg, über 1,3 Milliarden Mikrofilmaufnahmen historisch bedeutsamer Dokumente. Der Stollen gilt als kulturelles Langzeitgedächtnis der Nation – geschützt durch die Haager Konvention und eingetragen bei der UNESCO.

Der Barbarastollen liegt rund 400 Meter tief im Berg und bietet durch seine geologische Beschaffenheit optimalen Schutz für die Sicherungskopien. Die Mikrofilme dokumentieren Urkunden, Schriftstücke und kulturelle Zeugnisse aus Archiven des Bundes, der Länder und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Bundessicherungsverfilmung, ein weltweit einzigartiges Verfahren, läuft seit 1961 und wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) koordiniert.

BBK-Präsident Ralph Tiesler betont: „Der Barbarastollen bewahrt, was die Identität unseres Landes ausmacht – über Generationen hinweg.“ Gerade in Zeiten bewaffneter Konflikte, in denen Kulturgut gezielt zerstört wird, sei der Schutz kultureller Substanz ein Akt der Resilienz.

Am 9. Oktober 2025 findet eine Jubiläumsveranstaltung im Barbarastollen statt. Neben einer Rede des BBK-Präsidenten ist ein Zeitzeugeninterview geplant sowie die symbolische Einlagerung zweier Sonderprojekte: darunter die Verfilmung historischer Akten zur Entstehungsgeschichte des ZBO und eine Dokumentation immateriellen Kulturerbes wie „Rheinischer Karneval“ und „Alemannische Fastnacht“.

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