Oldtimer Messe Reportage: Ein ganz spezieller Messe-Spaziergang in Ulm

Die Zeiten des Internets und der Konnektivität machen sich auch bei der Technorama in Ulm bemerkbar. Weniger Angebot seitens der Aussteller ist die Folge.
Ersatzteile, Werkzeuge, Bekleidung und Fachliteratur gibt es heutzutage überall online zu kaufen. Nicht zu ersetzen allerdings ist für den Kaufinteressenten eines kompletten Motorrades – restauriert oder unrestauriert – oder eines Oldtimer-Automobils der persönliche Eindruck. Hier gibt es nach wie vor ein gutes Angebot an der Donau.
Eine einzigartige Traktorenausstellung in Halle 7 war ein Magnet für das Publikum. Neben Hanomag, Schlüter oder Eicher gab es für Groß und Klein viel zu gucken. Ein Traktoren-Besitzer benötigte volle vier Stunden, um auf Achse zur Messe zu gelangen – für 80 Kilometer bei 20 km/h. Das war ein echter Landmaschinen-Freak. Die Atmosphäre einer solchen Veteranenmesse ist eigen, es gibt jedes Jahr einen großen Stand, wo der Champagner in Strömen fließt. Jung und Alt trafen sich zum persönlichen Gespräch, und so manches Ersatzteil fand seinen Weg über die Ladentheke – wenn es denn angeboten wurde. Zwei Hallen des riesigen Messegeländes entwickeln sich leider zwischenzeitlich mehr und mehr zu Flohmärkten.
Dieses Angebot hat mit Oldtimern nichts mehr zu tun, sollte das eventuell die Ausstellerlücken stopfen? Bei Eintrittspreisen von 25 Euro für ein Wochenend-Insider-Ticket sollte dem Sammler etwas mehr geboten werden. Nur von den Clubs, die aus der gesamten DACH-Region anreisen, kann sich eine Messe auf Dauer nicht finanzieren. Bevor die Enttäuschung beim Endverbraucher überhand nimmt, sollte der Veranstalter gegensteuern und die Hallen füllen.