Die Bedrohung durch Cyberkriminalität nimmt in Deutschland weiter zu. Besonders sogenannte Ransomware-Angriffe – digitale Erpressungsversuche durch Verschlüsselung von Daten – haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Laut aktuellen Sicherheitsanalysen erleben Unternehmen und Privatpersonen wöchentlich Tausende Angriffsversuche. Die Täter fordern Lösegeld, meist in Kryptowährung, um die Daten wieder freizugeben. Dabei sind nicht nur große Konzerne betroffen – auch kleine Betriebe und Heimanwender geraten zunehmend ins Visier.
Die Sicherheitsfirma Kaspersky spricht von einer regelrechten Epidemie. 94 Prozent aller digitalen Erpressungsversuche erfolgen über Crypto-Ransomware. Die Opfer stehen unter Druck: Viele zahlen, um ihre Daten zurückzuerhalten – und befeuern damit einen florierenden Untergrundmarkt. Laut Experten hat sich rund um diese Malware ein Schattenwirtschaftszweig etabliert, der täglich neue Angreifer hervorbringt.
Auch Smartphones sind betroffen. Nutzer berichten von Sperrbildschirmen und fingierten Polizeimeldungen, die zur Zahlung per Paysafecard auffordern. Die Verbraucherzentrale rät dringend davon ab, Lösegeld zu zahlen. Stattdessen sollten Betroffene ihr Gerät im abgesicherten Modus starten oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. In jedem Fall sollte die Polizei informiert werden. Playlist: D:TON
Besorgniserregend ist auch die Lage im Onlinebanking. Laut einer Studie von Kaspersky und B2B International haben 38 Prozent der befragten Banken Schwierigkeiten, legitime von betrügerischen Transaktionen zu unterscheiden. Die hohe Vernetzung der Finanzmärkte macht jedes Sicherheitsleck potenziell systemgefährdend.
Experten empfehlen regelmäßige Backups, aktuelle Sicherheitssoftware und erhöhte Wachsamkeit bei der Nutzung von Apps und Webseiten. Unternehmen sollten zudem Notfallpläne und Schulungen für Mitarbeiter etablieren. Denn Cyberkriminalität ist längst kein Randphänomen mehr – sie ist Teil unseres digitalen Alltags.
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