Im Jahr 2024 mussten in Deutschland 196.100 Unternehmen ihren Betrieb einstellen – ein Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erreichten die Schließungen damit den höchsten Stand seit 2011.
Schließungen weit häufiger als Insolvenzen
Ein bemerkenswerter Aspekt ist, dass die Anzahl der Unternehmensschließungen etwa zehnmal so hoch ist wie die Zahl der Insolvenzen. Beispielsweise meldeten im ersten Halbjahr 2024 etwa 10.700 Unternehmen Insolvenz an, während deutlich mehr Betriebe aus anderen Gründen ihre Geschäftstätigkeit aufgaben. Dies zeigt, dass Unternehmensschließungen nicht immer mit finanziellen Schwierigkeiten gleichzusetzen sind.
Viele Firmen werden freiwillig geschlossen, weil Nachfolger fehlen, langfristige wirtschaftliche Perspektiven unsicher sind oder strukturelle Herausforderungen den Betrieb zunehmend erschweren. Auch persönliche Gründe wie Krankheit oder Altersentscheidungen spielen eine Rolle.
Hauptursachen für die Schließungen
Besonders betroffen sind energieintensive Branchen sowie Zukunftssektoren wie IT, Umwelttechnik und Diagnostik. Neben hohen Energiekosten sind vor allem der Fachkräftemangel und zunehmender Wettbewerbsdruck durch internationale Anbieter zentrale Herausforderungen.
Auch regulatorische Vorgaben und Marktveränderungen setzen viele Unternehmen unter Druck. Beispielsweise erfordern neue Technologien und geändertes Konsumverhalten Anpassungen, die nicht alle Betriebe stemmen können.
Langfristige Folgen und mögliche Gegenmaßnahmen
Trotz der hohen Schließungszahlen zeigt eine Statistik des Statistischen Bundesamts aus Februar 2025, dass insgesamt mehr Betriebe gegründet als aufgegeben wurden – allerdings betrifft dies überwiegend größere Unternehmen.
Um den negativen Trend zu bremsen, könnten gezielte Maßnahmen helfen, darunter staatliche Förderprogramme für energieintensive Branchen, Anreize zur Fachkräftegewinnung und bessere Finanzierungsmöglichkeiten für kleine und mittelständische Betriebe.
Quellen: Creditreform, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Statistisches Bundesamt
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