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Staus sind nicht nur für Urlauber ärgerlich. © Pixabsy / TRD mobil

Güterverkehr mit hohem Marktanteil

Nirgends sind die Altlasten beim Klimaschutz so hoch wie im Verkehr
(TRD/MID) Auf den Autobahnen ist es jeden Werktag live zu sehen: Der Lkw-Verkehr hat in Deutschland ein Rekordniveau erreicht. Der Marktanteil an der Verkehrsleistung im Gütertransport stieg um fast eineinhalb Prozentpunkte auf 72,6 Prozent. Zugleich sank der Anteil der Schiene von 18,6 auf 18,0 Prozent. So steht es im noch unveröffentlichten Bericht „Verkehr in Zahlen“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), der dem gemeinnützigen Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene vorliegt.

Lkw-Parkraumpotenziale neben der Autobahn bleiben bislang oft unbeachtet

„Nie zuvor war der Marktanteil des Lkw am Güterverkehr so hoch“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Der Güterverkehr in Deutschland steuert in die völlig falsche Richtung. Nirgends sind die Altlasten im Klimaschutz für die neue Bundesregierung so hoch wie im Verkehr. Die Ampel-Koalition startet mit einem extrem hohen Handlungsdruck, da sich der Gütertransport in der Realität immer weiter von den Zielsetzungen entfernt.“

Der Weg für den Lkw an die Oberleitung wird frei, wenn der Strom fließt

Im Koalitionsvertrag bekennen sich die Regierungsparteien zwar dazu, den Marktanteil der Schiene am Güterverkehr bis 2030 auf 25 Prozent ausbauen zu wollen. Der Abstand zu diesem Niveau ist aber inzwischen auf sieben Prozentpunkte angewachsen. Eine Rolle spielen dabei Corona-Effekte, weil die Schiene stärker unter den Pandemie-Einschränkungen leidet als die Straße. Doch Corona hat die Schieflage nur verschärft und nicht verursacht. Auch strukturell und damit langfristig bleibt der Verkehrsanteil der Eisenbahnen laut der Allianz weit hinter den politischen Vorgaben zurück. Dabei transportiert ein Güterzug nach Berechnungen des Umweltbundesamtes im Vergleich zu Lkw Waren pro Tonne und Kilometer mit einem Siebtel des CO2-Ausstoßes.

Trucker, Transporter und Assistenzsysteme

Ein Blick auf eine Europa-Karte zeigt laut Flege, was möglich ist. In mehreren europäischen Volkswirtschaften wie der Schweiz, Österreich, Schweden und Finnland kommt die Schiene im Güterverkehr auf Marktanteile über den hierzulande angepeilten 25 Prozent. Spitzenreiter sind die baltischen Staaten Lettland mit 70 Prozent, Litauen mit 67 Prozent und Estland mit 42 Prozent. Auch andere osteuropäische Länder wie Slowenien, Rumänien oder die Slowakei übertreffen die deutsche Zielmarke bereits heute.

© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp) / TRD mobil / Redakteur: Rudolf Huber

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