300-Millionen-Euro-Schaden? Wie das NRW-Finanzministerium mit Zahlen Politik macht

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TRD Redaktion Landespolitik – September 2025

Was als entschlossene Steuerfahndung gegen Influencer:innen begann, droht sich als PR-Bumerang für das NRW-Finanzministerium zu entpuppen. Mitte Juli verkündete das Ministerium unter Leitung von Marcus Optendrenk (CDU) stolz, man habe 6000 Datensätze ausgewertet, die auf nicht versteuerte Einnahmen aus Werbung und Abos hinwiesen – mit einem angeblichen „strafrechtlich relevanten Steuervolumen“ von rund 300 Millionen Euro.

Doch wie das Manager Magazin nun aufzeigt, bleibt unklar, ob diese Summe den tatsächlichen steuerpflichtigen Gewinn oder bloß den Umsatz beschreibt. Ein fundamentaler Unterschied – denn Steuern werden auf Gewinne erhoben, nicht auf Umsätze. Die Opposition spricht von „Show-Effekten“ und kritisiert eine medienwirksame Überhöhung ohne belastbare Grundlage.

Ein Sprecher des Ministeriums relativierte inzwischen: Die Zahl sei eine „vorläufige Größenordnung“, keine bilanzierte Schadenssumme. Pikant: Ein offizieller Instagram-Post der Finanzverwaltung NRW vom 15. Juli sprach dennoch von einem „möglichen Steuerschaden“ in exakt dieser Höhe.

SPD-Finanzpolitiker Alexander Baer kommentierte trocken: „Hoffen wir, dass die angeblichen Schulden der Influencer nicht schon zur Finanzierung des 112-Milliarden-Etats für 2026 eingeplant sind.“

🧩 TRD-Kommentar: Wenn Zahlen zur Kulisse werden
Diese Episode zeigt exemplarisch, wie in der politischen Kommunikation steuerrechtliche Komplexität zur Kulisse für mediale Wirkung wird. Die Unschärfe zwischen Umsatz und Gewinn, zwischen Verdacht und Schaden, zwischen PR und Verwaltungsrealität ist kein Zufall – sie ist Teil einer systemischen Inszenierung, die Aufmerksamkeit generiert, aber Transparenz untergräbt.

Für die modulare Medienarchitektur von TRD ist dieser Fall ein Lehrstück: Wie lassen sich Zahlen, Begriffe und Verfahren so dokumentieren, dass sie nicht zur Projektionsfläche politischer Interessen werden, sondern zur nachvollziehbaren Grundlage öffentlicher Debatte?

Wenn du möchtest, kann ich daraus direkt ein visuelles Modul oder eine Caption-Serie für TRD entwickeln – z. B. mit Fokus auf „Steuerschaden vs. Umsatz“, „PR-Volumen vs. Verwaltungsrealität“ oder „Instagramisierung der Finanzpolitik“. Sag einfach Bescheid, wie du es weiter zuschneiden willst. Playlist: D:TON

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