Rechtsfahren im Straßenverkehr – Ordner mit Beschriftung, Paragraf und Waage – Recht, Gesetz, Anwalt
Die Unsitte, bei Autobahnfahrten auf der Mittelspur zu "campieren", trotz Rechtsfahrgebot und freier rechter Fahrbahn, scheint weit verbreitet und sich gefühlt weiter auszubreiten. Photo by stock.adobe.com/ TRD Wirtschaft und Sozial

(TRD/MID) Eigentlich besteht auf deutschen Straßen das Rechtsfahrgebot. Im Alltag wird es allerdings oft ignoriert. Das Gebot besagt laut § 2 Abs. 2 Straßenverkehrsordnung (StVO), dass sich Fahrer grundsätzlich möglichst weit rechts halten sollen, und zwar nicht nur, wenn sie überholt werden oder bei Gegenverkehr. Die Regel soll dafür sorgen, dass sich der vorhandene Verkehrsraum optimal nutzen lässt und der Verkehr möglichst frei fließen kann. Jedoch fühlen sich viele Fahrer gerade auf Autobahnen auf der linken oder mittleren Spur am wohlsten. Und das durchgehend. Dabei kann ein solches Fehlverhalten teuer werden.
Das Geschehen dürfte den meisten Verkehrsteilnehmern hierzulande bekannt sein: Ein Auto fährt auf eine dreispurige Schnellstraße auf, begibt sich sofort auf die mittlere Spur und bleibt dort, ohne Fahrzeuge auf der rechten Fahrbahn zu überholen. Stattdessen behindert der Fahrer andere, die schneller unterwegs sind bzw. sein wollen.

Die Unsitte, bei Autobahnfahrten auf der Mittelspur zu „campieren“, trotz Rechtsfahrgebot und freier rechter Fahrbahn, scheint weit verbreitet und sich gefühlt weiter auszubreiten. Das nervt andere Autofahrer und verleitet diese oft dazu, die Lichthupe heftig einzusetzen, zu dicht aufzufahren oder gar rechts zu überholen, wenn die linke Spur gerade nicht frei ist – mit der Folge, dass sich diese Fahrer im schlechtesten Fall der Nötigung schuldig machen. Obwohl sie durch den „Mittelspurschleicher“ nach eigener Einschätzung dazu genötigt wurden.

Insofern provozieren die auf der mittleren Fahrbahn residierenden Kraftfahrer gewissermaßen Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer. Das ist gefährlich und kann riskante Situationen hervorrufen, insbesondere, wenn der auf der Mittelspur Fahrende sich zudem berufen fühlt, diejenigen, die an ihm vorbeiwollen, zu „disziplinieren“. Mittelspur-Fahrer gefährden somit die Sicherheit auf der Straße, warnen Verkehrspsychologen.

Doch damit nicht genug: Die Mittelspur-Fixierten bewirken durch ihre Fahrweise auf den Autobahnen ebenfalls, dass die zwei- oder dreispurige Strecke faktisch einspurig wird. Denn der Verkehrsfluss konzentriert sich infolgedessen auf den linken Fahrstreifen. Dadurch erhöhen sich sowohl Stau- als auch Unfallgefahr.

© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp) trd recht und billig / Redakteur: Lars Wallerang

Gesund Essen hängt vom Einkaufsverhalten ab

Schwäbische Reisemobile von den Anfängen bis heute

„Eltern haften für ihre Kinder“ in der aktuellen Rechtsprechung

Warum die Links-rechts-Orientierung nicht universell ist

Fluggast-Rechte bei Gepäckverlust

Neues Abo-Modell eines japanischen Autobauers

Der kluge Umgang mit Akkus an kalten Tagen

Die aktuellen TOP 5 Beiträge