Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit bleibt der Konsum für viele Europäer ein zentraler Bestandteil des Lebens. Laut dem aktuellen Konsumbarometer 2025 von Consors Finanz konsumieren 8 von 10 Menschen vor allem, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Der Einkauf wird als Quelle von Freude und Entspannung wahrgenommen – doch die Realität ist komplexer.
Finanzielle Grenzen und Frust
Die Studie, die Verbraucher in zehn europäischen Ländern befragt hat, zeigt: 60 % der Befragten können ihre Grundbedürfnisse nicht vollständig decken. 70 % geben an, sich keine spontanen Wünsche leisten zu können.
Zwischen Sparsamkeit und Kreativität
Die Mehrheit reagiert mit Vorsicht: Drei Viertel würden eine unerwartete Geldsumme lieber sparen als ausgeben. Viele greifen zu Ratenzahlungen, verkaufen persönliche Gegenstände oder nehmen Nebenjobs an, um Konsumwünsche zu finanzieren. Gleichzeitig steigt das Interesse an Second-Hand-Produkten und Reparaturen – ein Zeichen für ein wachsendes Bewusstsein im Umgang mit Ressourcen.
Nachhaltigkeit bleibt ein Lippenbekenntnis
Obwohl Nachhaltigkeit für viele ein wichtiges Thema ist, klafft eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ein Großteil der Befragten kauft weiterhin umweltschädliche oder unnötige Produkte – oft begleitet von einem schlechten Gewissen. Marken verlieren dabei zunehmend an Bedeutung: Zwei Drittel der Europäer legen mehr Wert auf Preis, Qualität und ethische Werte als auf bekannte Labels.
Erlebnisse statt Besitz
Der Trend geht weg vom materiellen Konsum hin zu digitalen Diensten, Reisen und persönlichen Erlebnissen. Streaming-Abos und digitale Plattformen boomen, während klassische Konsumgüter an Relevanz verlieren.
Das Konsumbarometer 2025 zeigt: Der europäische Verbraucher steht im Spannungsfeld zwischen Genuss, finanziellen Zwängen und dem Wunsch nach verantwortungsvollem Handeln. Ein Balanceakt, der die Zukunft des Konsums maßgeblich prägen wird. Playlist: D:TON
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