Das sah ein neues australisches Gesetz vor
(TRD/WID) Soziale Netzwerke bestimmen den Alltag vieler Menschen. Facebook und Co. sind längst zu Plattform-Riesen geworden.Entsprechend groß ist ihr Einfluss als Werbeträger und auf die öffentliche Meinung . Doch wehe, wenn sie vom Netz gehen. Dann ist der Ärger groß – so wie jetzt geschehen in Australien.
Denn in „Down Under“ sollen Internetkonzerne an Verlage zahlen, wenn sie deren Inhalte verbreiten – das sieht ein neues Gesetz vor. Facebook hat daraufhin den Stecker gezogen und seine Nachrichtenseiten gesperrt. Das betrifft alle journalistischen Inhalte. Aber auch Regierungsseiten. Auch Google hat bereits gedroht, seine Suchmaschine in Australien komplett abzuschalten.
Die Empfehlung für das neue Gesetz kommt von der australischen Kartellbehörde. Die hat errechnet, dass von 100 Dollar für Internetwerbung 81 Dollar an Google und Facebook gehen. Die Konzerne schöpfen also die Erlöse des Marktes größtenteils ab, haben aber auch eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Medieninhalten.
Bei dem Streit geht es auch um den Beschluss der Regierung, die Internetkonzerne zu Zahlungen an die Verlagshäuser zu zwingen, wenn sie deren Inhalte verbreiten. Google hatte seinerseits ein Abschalten seiner Suchmaschine in Australien angedroht, sich dann aber nach längeren Verhandlungen doch noch mit den ersten Verlegern geeinigt. Gleichzeitig machte Konkurrent Microsoft Druck, weil es den Australiern seine Suchmaschine Bing als Ersatz andiente.
Facebook Geschäftsmodell passt nicht zu den Regeln der Regierung
Facebook pochte darauf, ein ganz anderes Geschäftsmodell zu haben. Die Regeln der Regierung passen nicht auf den Konzern, weshalb er sich im Endeffekt aus dem Markt zurückzog. Dies führte zu weltweiten Proteststurm. Unter anderem kündigten auch Kanada und Großbritannien an, ihrerseits den Internetgiganten ähnliche Schranken setzen zu wollen. In Australien stieg die Nachfrage nach alternativen Plattformen nun an – allein Litt verbuchte mehr als 15.000 neue Nutzer kurz nach der Blockade durch Facebook.
Nun zeigt sich der australische Chef von Facebook, Will Easton, „erfreut“ von der Einigung mit der Regierung und sprach von „konstruktiven Diskussionen“. Am Montag und Dienstagmorgen habe man mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg telefoniert. „Wir sind zufrieden damit, dass die australische Regierung einer Reihe von Änderungen und Garantien zugestimmt hat, die unsere Kernbedenken mit Blick auf das Zulassen kommerzieller Geschäfte, die den Wert, den unsere Plattform den Verlagen bietet und den Wert, den wir von ihnen erhalten, anerkennen“, erklärte Facebook laut der FAZ.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/australien-facebook-gibt-journalistische-inhalte-wieder-frei-17211988.html
Carsharing kann in sein Geschäftsmodell gesetzte Erwartungen oft nicht erfüllen
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Mit einem kleinen Auto unterwegs auf dem australischen Kontinent