(TRD/MID) Hagelschäden führen bei Kraftfahrzeugen zu immer höheren Kosten. Dies kann für Autofahrer ohne Kaskoversicherung teuer werden, wie Versicherungsdaten belegen. Die ADAC Autoversicherung zahlte im Jahr 2023 durchschnittlich etwa 3.860 Euro für Hagelschäden an Fahrzeugen. Im Vergleich dazu lagen die durchschnittlichen Kosten im Jahr 2019 noch bei rund 2.800 Euro. Die Preise für Ersatzteile und Werkstattkosten steigen jährlich, was die Reparaturkosten für Fahrzeuge in die Höhe treibt. Der Anstieg der Kosten für Hagelschäden ist jedoch besonders auffällig. Während der durchschnittliche Schaden bei Unfällen für Vollkaskoversicherte bei der ADAC Autoversicherung in den letzten vier Jahren um 15 Prozent zunahm, stiegen die Hagelschäden um fast 40 Prozent.
„Die Wahrscheinlichkeit und Intensität von Extremwetterereignissen nehmen durch den Klimawandel zu. Hagelunwetter werden intensiver, die Schäden an Fahrzeugen gravierender und die Reparaturen kostspieliger“, so Sandra Reichert, Schadenvorstand der ADAC Autoversicherung.
Besonders in den Sommermonaten treten Hagelstürme auf, die lokal große Schäden verursachen können. Häufig entstehen durch Hagel Dellen auf dem Dach, der Motorhaube oder dem Kofferraumdeckel von Fahrzeugen. Glasschäden können ebenfalls gefährlich und kostspielig sein. Eine zersplitterte Scheibe ermöglicht Regeneintritt ins Fahrzeug, was zu erheblichen Schäden führen kann. Auch kleine Risse im Glas sollten schnell behoben werden, da sie sich rasch vergrößern können.
Besonders hart traf es zuletzt Autofahrer im Süden Deutschlands. Die höchsten Kfz-Schäden durch Naturgefahren gab es zwischen 2020 und 2023 jedes Jahr in Bayern. Das zeigen Auswertungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). 2023 lagen die Unwetterschäden an Kraftfahrzeugen bundesweit bei rund zwei Milliarden Euro, davon entfielen 828 Millionen allein auf Bayern. Stark betroffen waren in den letzten Jahren zudem Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Mit einer Kaskoversicherung können sich Autofahrer zumindest vor den finanziellen Folgen von Unwetterschäden am Fahrzeug versichern. Die Vollkasko- bzw. Teilkaskoversicherung übernimmt unter anderem die Kosten für Schäden durch Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen.
© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp) TRD mobil/ Redakteur: Solveig Grewe
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Tipps für Autofahrer:
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Dokumentieren Sie den Hagelschaden. Fotografieren Sie das beschädigte Fahrzeug von allen Seiten und fertigen Sie Nahaufnahmen aller Stellen mit besonders großen Hagelschäden an. Notieren Sie den Zeitpunkt des Hagelsturms und den exakten Ort, an dem sich das Fahrzeug während des Unwetters befand.
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Melden Sie den Hagelschaden zeitnah Ihrer Versicherung. Das ist in der Regel schnell und einfach online möglich. Handelt es sich um ein Leasingfahrzeug, melden Sie den Schaden zusätzlich Ihrem Leasinggeber.
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Ihre Versicherung stimmt mit Ihnen einen Besichtigungstermin ab. Nach großen Unwettern können die Versicherer auch Sammelbesichtigungen einrichten, bei denen alle hagelbeschädigten Fahrzeuge an einem zentralen Ort besichtigt werden.
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Bereiten Sie die Begutachtung des Fahrzeugs vor. Fahren Sie mit Ihrem Auto durch die Waschstraße, damit gesprungene Autoscheiben, Dellen oder abgeplatzte Stellen im Lack besser sichtbar sind. Halten Sie Ihre Fahrzeugpapiere bereit. Der Gutachter benötigt detaillierte Fahrzeugdaten, um Reparaturkosten, Wertminderung oder Restwert des Pkw korrekt einzuschätzen.