(TRD/WID-en) Um bei der Energiewende voranzukommen, müssen alle alternativen Energieträger Berücksichtigung finden. Großes Potenzial hat laut der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Biogas. Um dieses zu nutzen, muss die Branche allerdings Antworten auf zentrale Herausforderungen finden.
„Biogas ist ein Standbein der Energie- und Mobilitätswende. Ausschlaggebend für eine zukunftsfähige Entwicklung werden eine flexible Stromerzeugung und eine nachhaltige Flächennutzung sein“, sagt DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann auf dem 10. Biogas-Innovationskongresses in Osnabrück. „Wenn auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen vorliegen, kann Biogas als Kraftstoffalternative einen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten.“ Der Knackpunkt: Um Märkte bedarfsgerecht zu bedienen, müssten die Potenziale der einzelnen Energieträger erkannt und effektiver genutzt sowie Nachteile kompensiert werden. Was bedeutet das in Bezug auf Biogas?
Drei Bereiche haben die Experten ausgemacht, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden werden. Erstens müssen Biogas-Anlagen dazu in der Lage sein, die natürlichen Schwankungen der Windenergie und Photovoltaik zu kompensieren. Hierzu sind laut der DBU Veränderungen in der Infrastruktur nötig. Eine mögliche Lösung sind der Ausbau von Gasspeichern und der modulare Betrieb von Blockheizkraftwerken. Auch neue Geschäftsmodelle müssen her. So könne heute die Abwärme der Biogasanlagen, die in der Vergangenheit häufig einfach verpuffte, zusätzlich zum Strom genutzt werden und damit für Rentabilität sorgen.
Der zweite Bereich, den es zu beackern gilt, ist der Mobilitätssektor, in dem bisher eine Verringerung der Kohlendioxid-Belastung derzeit nicht erkennbar sei. Um den Ausstoß – 2014 waren es 160 Millionen Tonnen Treibhausgase – gemäß der politischen Zielsetzung um 40 Prozent zu senken, müsse die Rolle von Biogas als Kraftstoff gestärkt werden. Die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan biete Anlagenbetreibern zudem ein weiteres neues Geschäftsmodell. Nicht nur bei Arbeitsmaschinen soll es künftig verstärkt zum Einsatz kommen. Weitere Beispiele aus der Praxis zeigen laut der DBU, dass der Kraftstoff auch im Schwerlast- und Schiffsverkehr problemlos einsetzbar sei.
Die dritte Herausforderung betrifft die nachhaltige Produktion von Biogas. „Der intensive Maisanbau, der auch mit der Biogas-Erzeugung in Zusammenhang steht, hat zu einem Image-Schaden der Branche geführt“, ist sich Heinrich Bottermann sicher. „Das können wir uns weder im Zusammenhang mit den Zielen der Energiewende noch bezogen auf den Verlust der Artenvielfalt leisten. Es ist überfällig, verstärkt nach sinnvollen Alternativen zu suchen.“ In Betracht kommt hier zum Beispiel Grünmaterial, das bei der Landschaftspflege anfalle, und das ebenso in Biogas-Anlagen verwertet und genutzt werden könne. Wenn dies (noch) nicht wirtschaftlich ist, müsse dem Experten zufolge bei den Förderungen nachgebessert werden.
Das Fazit Bottermanns: „Als dezentraler Lieferant erneuerbarer Energie hat Biogas eine nicht zu unterschätzende Bedeutung mit weiterem Potenzial nach oben. Jetzt gilt es, sie zukunftsfähig zu machen.
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