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Berlusconi-Familie übernimmt Kontrolle bei ProSiebenSat.1

„Medienmacht im Griff?“ – Pier Silvio Berlusconi greift nach ProSiebenSat.1: Die Übernahme durch MFE wirft Fragen zur Unabhängigkeit und Vielfalt im deutschen Privatfernsehen auf. Foto: Microsoft BING KI/TRD Media

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Medienmacht aus Mailand:

Die italienische Medienholding MFE-MediaForEurope, kontrolliert von Pier Silvio Berlusconi, Sohn des verstorbenen Politikers und Medienmoguls Silvio Berlusconi, hat sich mit über 70 Prozent die Mehrheit am deutschen TV-Konzern ProSiebenSat.1 gesichert. Damit ist ein neues Kapitel in der europäischen Medienlandschaft aufgeschlagen – mit weitreichenden Folgen für Inhalte, Strategien und die Rolle deutscher Sender im internationalen Wettbewerb.

Die Übernahme ist kein Zufall, sondern Teil eines langfristigen Plans: MFE strebt ein paneuropäisches Medienimperium an, das sich gegen die Dominanz von US-Streamingdiensten wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime behaupten kann. Mit der Mehrheit an ProSiebenSat.1 kann MFE nun nicht nur strategische Entscheidungen maßgeblich beeinflussen, sondern auch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag anstreben – ein Schritt, der die Integration weiter vertiefen würde.

Pier Silvio Berlusconi, selbst CEO von MFE, verfolgt eine klare Vision: mehr lokale Inhalte, stärkere europäische Identität und eine Rückbesinnung auf klassische TV-Stärken wie Nachrichten, Unterhaltung und Live-Formate. Die Zeiten, in denen deutsche Sender hauptsächlich US-Formate einkauften, könnten damit gezählt sein. Stattdessen soll die Produktion eigener Inhalte gestärkt und die Zusammenarbeit zwischen europäischen Medienhäusern intensiviert werden.

Für den deutschen Medienmarkt bedeutet das eine Zäsur. ProSiebenSat.1 war bislang ein Symbol für privatwirtschaftlich geprägtes Fernsehen mit starker nationaler Ausrichtung. Nun könnte sich das Unternehmen in eine europäische Medienplattform verwandeln – mit Mailand als strategischem Zentrum. Playlist: D:TON

Kritiker warnen vor einer zu starken Konzentration von Medienmacht in den Händen einer einzelnen Familie. Befürworter hingegen sehen die Chance, europäische Inhalte und Werte wieder stärker ins Rampenlicht zu rücken. Klar ist: Mit dem Einstieg der Berlusconi-Familie wird ProSiebenSat.1 nicht mehr nur ein deutscher Sender sein – sondern Teil eines ambitionierten europäischen Projekts.

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