Transport- und Baugewerbe besonders betroffen
(TRD/Wirtschaft) Deutsche Unternehmen kämpfen zunehmend mit Zahlungsverzögerungen: Laut der aktuellen Coface-Studie 2025 berichten 81 Prozent der Betriebe von verspäteten Zahlungen – ein neuer Höchstwert. Besonders betroffen ist der Transportsektor, in dem 9 von 10 Firmen unter Zahlungsverzug leiden. Auch im Baugewerbe bleibt die Lage kritisch: Dort zahlen Schuldner im Schnitt mit 40 Tagen Verspätung – und jedes vierte Unternehmen ist mit Forderungen konfrontiert, die mehr als sechs Monate offen sind und über zwei Prozent des Jahresumsatzes ausmachen.
Die durchschnittliche Zahlungsfrist liegt in Deutschland weiterhin bei rund einem Monat – deutlich kürzer als in anderen Ländern. Dennoch gewähren 84 Prozent der Unternehmen ihren Kunden Lieferantenkredite. „Das Problem ist, dass rund 80 Prozent extrem überfälliger Rechnungen nie beglichen werden“, warnt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg. Diese Entwicklung gefährdet zunehmend die Liquidität der Unternehmen und kann schlimmstenfalls zur Insolvenz führen.
Positiv entwickelt sich die Zahlungsmoral in der Automobilbranche: Der Anteil der Unternehmen mit Zahlungsverzögerungen sank von 88 auf 76 Prozent. Auch im Maschinenbau hellt sich die Lage auf: Nur noch 15 Prozent der Firmen melden extrem lang offene Forderungen – im Vorjahr waren es doppelt so viele.
Die Coface-Studie, für die 847 Unternehmen aus zwölf Branchen befragt wurden, zeigt deutlich: Zahlungsverzögerungen sind längst kein Ausnahmefall mehr, sondern ein strukturelles Problem. Gerade im Baugewerbe bestehen sie bereits seit Jahren – auch in wirtschaftlich besseren Zeiten. Für 2026 erwarten viele Unternehmen dennoch eine leichte Verbesserung, getragen von staatlichen Investitionen in Infrastruktur, Verteidigung und Klimaschutz.
Weitere Informationen und die komplette Studie: http://www.coface.de
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