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Digitale Infrastruktur unter Druck: KI-Vorurteile und Rechenzentren stoßen auf Widerstand

Server-LEDs und Infrastruktur in modernen Rechenzentren

Foto: Patrick Louvet on Adobe Stock

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(TRD/BNP) Während Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie gefeiert wird, mehren sich kritische Stimmen aus der Bevölkerung und der Wissenschaft. Zwei aktuelle Entwicklungen zeigen, dass der digitale Fortschritt nicht nur technische, sondern auch gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen mit sich bringt.

📉 KI diskriminiert Ostdeutsche – Studie deckt algorithmische Vorurteile auf
Eine Untersuchung der Hochschule München zeigt, dass Sprachmodelle wie ChatGPT und LeoLM systematische Vorurteile gegenüber ostdeutschen Bundesländern reproduzieren. Sachsen-Anhalt wurde in KI-Bewertungen regelmäßig als „am wenigsten attraktiv und intelligent“ eingestuft. Die Forscherinnen sprechen von einem „geografischen Bias“, der tief in den Trainingsdaten verankert ist und gesellschaftliche Stereotype verstärkt.

„Wenn KI-Systeme als objektiv gelten, aber Vorurteile aus der Vergangenheit reproduzieren, ist das brandgefährlich“, warnt Studienleiterin Anna Kruspe.

🗳️ Politische Anschlussfähigkeit – KI-Vorurteile als Zündstoff für Debatten
Obwohl die Studie der Hochschule München keinen direkten Bezug zur AfD herstellt, berührt sie ein gesellschaftliches Spannungsfeld, das von politischen Akteuren aufgegriffen werden könnte. Die AfD thematisiert seit Jahren die vermeintliche Benachteiligung Ostdeutscher und nutzt Narrative wie „abgehängte Regionen“ oder „westdeutsche Dominanz“, um politische Unterstützung zu mobilisieren.

Vor diesem Hintergrund besteht die Möglichkeit, dass Ergebnisse wie die algorithmische Abwertung ostdeutscher Bundesländer durch KI-Modelle politisch instrumentalisiert werden – etwa zur Untermauerung von Misstrauen gegenüber Institutionen, Medien und Technologieunternehmen. Eine sachliche und transparente Auseinandersetzung mit algorithmischer Fairness ist daher umso wichtiger, um populistischen Verkürzungen entgegenzuwirken.

🌍 Bevölkerung lehnt Rechenzentren-Ausbau ab – Sorge um Wasser und Strom
Eine repräsentative Umfrage von AlgorithmWatch zeigt: 57 % der Deutschen befürchten, dass der Wasserverbrauch von Rechenzentren ihre eigene Versorgung gefährden könnte. Auch der hohe Strombedarf und die Nähe zu Wohngebieten stoßen auf Ablehnung. Die Mehrheit fordert, dass neue Rechenzentren nur mit zusätzlichem Ökostrom betrieben werden dürfen.

„Der KI-Boom darf nicht auf Kosten der Umwelt und der regionalen Versorgung gehen“, heißt es von Seiten der NGOs.

🏗️ Rechenzentrum NRW entsteht in Kaarst – Chancen für die Region
Im Gewerbegebiet „Digital Square“ in Kaarst-Holzbüttgen entsteht derzeit ein modernes Rechenzentrum der nordrhein-westfälischen Finanzverwaltung. Auf rund 37.000 m² sollen ab dem zweiten Quartal 2026 rund 1.000 Landesbedienstete arbeiten. Ein technischer Teilbetrieb ist bereits für 2025 vorgesehen. Playlist: D:TON

Das Projekt bringt wirtschaftliche und infrastrukturelle Impulse für die Region: Die Ansiedlung stärkt den lokalen Arbeitsmarkt, wertet das Gewerbegebiet auf und kann langfristig zur Verbesserung der Verkehrsanbindung beitragen. Auch lokale Betriebe und Dienstleister profitieren von der erhöhten Nachfrage. Die energieeffiziente Bauweise mit Nutzung der Server-Abwärme zur Gebäudebeheizung setzt zudem ein Zeichen für nachhaltige Digitalisierung.

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