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Die analoge Republik – Warum Deutschlands Digitalisierung auf der Stelle tritt

Digital vs Analog: Modern Technology and Traditional Books

Foto: Vladislav Kutepov on Adobe Stock

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Ein Beitrag von Heinz Stanelle für den TRD Pressedienst

Wer in Deutschland versucht, den elektronischen Personalausweis für digitale Behördengänge zu nutzen, erlebt oft kein modernes Serviceerlebnis, sondern ein technisches Labyrinth. PIN-Briefe, Kartenlesegeräte, App-Installationen – und am Ende funktioniert es doch nicht. Was als Fortschritt gedacht war, wirkt wie eine Zumutung.

Der Eindruck, der dabei entsteht, ist bezeichnend: Die Digitalisierung scheint nicht für den Bürger gemacht zu sein, sondern für die Verwaltung. Und selbst dort funktioniert sie nur eingeschränkt. Es entsteht ein Gefühl der Entfremdung – nicht gegenüber der Technik, sondern gegenüber dem Staat, der sie anbietet.

Diese Alltagserfahrungen sind keine Randnotiz, sondern ein Schlüssel zum Verständnis der digitalen Transformation in Deutschland. Sie zeigen, warum die „analoge Republik“ nicht nur ein strukturelles, sondern auch ein kulturelles Phänomen ist.

Trotz eines eigenen Digitalministeriums fehlt es an klarer Steuerung, Ressourcen und einer übergreifenden Strategie. Die föderale Zersplitterung führt dazu, dass jedes Bundesland eigene Lösungen entwickelt – oft inkompatibel und schwer skalierbar. Laut dem Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 bieten einige Länder wie Hamburg oder Berlin über 70 Prozent ihrer Verwaltungsleistungen digital an, während andere unter 30 Prozent liegen.

Auch die Justiz bleibt ein Beispiel für den digitalen Stillstand. Gerichte kommunizieren weiterhin per Briefpost, obwohl längst digitale Kanäle wie das besondere Anwaltspostfach (beA), das elektronische Bürgerpostfach (eBO) und De-Mail existieren. Technische Hürden, Datenschutzbedenken und eine Kultur der Vorsicht bremsen die Einführung digitaler Verfahren. Die Folge: verzögerte Prozesse, überlastete Mitarbeitende und ein wachsender Rückstand im internationalen Vergleich.

Die eingesetzten Werkzeuge sind oft gut gemeint, aber schlecht gemacht. Das beA ist für Anwälte verpflichtend, aber fehleranfällig und kompliziert. Das eBO bietet Bürgern und Organisationen einen sicheren Zugang zur Justiz, ist aber kaum bekannt. De-Mail gilt als veraltet und wird kaum noch genutzt.

Besonders auffällig sind die strukturellen Defizite in bestimmten Bundesländern. Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Brandenburg und das Saarland zeigen laut Index unterdurchschnittliche Werte in mehreren Kategorien – etwa bei der digitalen Infrastruktur, der Verfügbarkeit von Online-Diensten oder der Nutzung durch die Bevölkerung. Diese Defizite sind häufig strukturell bedingt: ländliche Prägung, demografische Herausforderungen und begrenzte Investitionsmittel erschweren die digitale Transformation. Playlist: D:TON

Ein moderner Staat muss digital denken, aber analog mitfühlen. Die Digitalisierung darf kein Entweder-oder sein, sondern muss als sowohl-als-auch verstanden werden. Gerade mit Blick auf die über 22 Millionen älteren Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ist es essenziell, dass digitale Angebote nicht zur Zugangshürde werden.

Digitale Dienste müssen ergänzen, nicht ersetzen. Barrierefreiheit, einfache Sprache und persönliche Alternativen sind kein Luxus, sondern demokratische Pflicht. Wer digitalisiert, muss auch mitnehmen – durch Schulungen, Hotline-Support und Übergangsregelungen.

Nur so wird die digitale Transformation zur gesellschaftlichen Chance – und nicht zur sozialen Spaltung.

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