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Dass auch Ältere an einer Magersucht leiden können, ist Angehörigen, Freunden und auch Ärzten allerdings häufig nicht bewusst. Photo by cottonbro on Pexels.com

KKH-Daten über Essstörungen bei älteren Erwachsenen

(TRD/MP) Der Anteil von Älteren, die an Essstörungen leiden, hat in den vergangenen Jahren drastischer zugenommen als bei Teenagern. So verzeichnet die KKH Kaufmännische Krankenkasse von 2010 auf 2020 bei den 40- bis 49-Jährigen einen Anstieg um rund 35 Prozent, bei den 50- bis 59-Jährigen um mehr als 70 Prozent. Die stärkste Zunahme im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen. Wer glaubt, an Magersucht, Bulimie oder schweren Essattacken leiden nur Jugendliche, der irrt. Auch Erwachsene können eine Essstörung entwickeln, sie wird nur häufig erst spät erkannt. Während bei den Frauen, die zu 80 Prozent betroffen sind, der Anteil der Erkrankten seit Corona vergleichsweise nur leicht gestiegen ist, ergeben die KKH-Daten einen deutlichen Anstieg der Erkrankungen nicht nur bei den 18- bis 24-jährigen Männern, sondern auch bei den 50- bis 59-jährigen Männern.

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Diese Umstände können bestehende Erkrankungen verschärfen, einen Rückfall auslösen oder eine Neuerkrankung begünstigen. Weitere Gründe für Essstörungen können traumatische Erlebnisse wie Missbrauch und schweres Mobbing sein. Darüber hinaus spielen die erbliche Veranlagung und häufige Diäten eine Rolle.

„Gerade für Patienten, die bereits an einer Essstörung leiden, ist die Pandemie eine harte Belastungsprobe, denn seitdem fehlen häufig eine geregelte Tagesstruktur sowie soziale Kontakte“, erläutert Aileen Könitz, Ärztin und Expertin für psychiatrische Fragen bei der KKH. Die Betroffenen beschäftigen sich mehr als üblich mit sich selbst, ihrer Unsicherheit und ihren Zweifeln. Zudem wirken familiäre und berufliche Konflikte in Krisen wie der Corona-Pandemie häufig wie ein Brennglas. Photo: http://www.Pexels.com/TRD Essen und Trinken

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Seit der Corona-Pandemie hat im Berufsleben außerdem eine Form der Kommunikation Einzug gehalten, die vorher vielen fremd war: Die Videokonferenz. Ähnlich wie Fotos und Videos in sozialen Medien können die Chats mit den Kollegen das eigene Selbstbild beeinflussen und die Körperunzufriedenheit vor allem bei Menschen verstärken, die ohnehin von Selbstzweifeln und Perfektionismus geplagt sind.

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Darüber hinaus ist der Druck, im Beruf sowie im Privatleben stets das Beste erreichen und dabei auch noch perfekt aussehen zu müssen, für viele heutzutage groß. Das gilt für beide Geschlechter. „Essstörungen werden häufig von anderen psychischen Erkrankungen begleitet, etwa Depressionen und Angststörungen“, erläutert Aileen Könitz. Die Patienten versuchen, negative Gefühle wie Einsamkeit, Traurigkeit, Angst oder Wut über ihr Essverhalten zu regulieren. Sind Betroffene erst einmal an Magersucht oder Bulimie erkrankt, haben sie häufig ihr ganzes Leben damit zu kämpfen.

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Dennoch gibt es auch Frauen und Männer, die die Krankheit erst im Erwachsenenalter entwickeln. „Auslöser können schwere Lebenskrisen und die Angst sein, in unserer jugendfixierten Gesellschaft nicht mehr mithalten zu können, weniger erfolgreich, nicht mehr anerkannt und konkurrenzfähig zu sein“, betont Aileen Könitz.

Dass auch Ältere an einer Magersucht leiden können, ist Angehörigen, Freunden und auch Ärzten allerdings häufig nicht bewusst. Deshalb geht Ärztin Könitz von einer hohen Dunkelziffer aus. Frauen bekommen sogar eher noch Komplimente, wie sie es schaffen, trotz ihres Alters so schlank zu sein. Auch bei Männern fallen Essstörungen oftmals nicht sofort auf, denn sie gehen in der Regel mit suchtartigem Krafttraining oder ähnlichen exzessiv betriebenen Sportarten einher. Das alles kann dazu führen, dass die Krankheit vor allem bei Erwachsenen zu spät oder im schlimmsten Fall gar nicht erkannt wird. Je später jedoch eine Essstörung behandelt wird, desto größer ist das Risiko eines chronischen Verlaufs.

© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp) / trd Gesundheit Redakteur: Solveig Grewe

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