Wissenschaftler warnen: Zu viel Facebook schadet der Gesundheit

Moderatoren des Internetkonzern fürchten um ihre Gesundheit
- Mehr als 200 Facebook-Moderatoren haben dazu einen offenen Brief unterzeichnet.
- Sie bemängeln die Arbeitsbedingungen und den mangelnden Gesundheitsschutz.
- Auch die Algorithmen sind Gegenstand der Kritik.
In einem offenen Brief haben die Mitarbeiter dem Unternehmen vorgeworfen, dass sie in Zeiten der Coronavirus-Pandemie zur Arbeit in den Büros gezwungen werden. Der Konzern würde „grundlos Leben riskieren“, um seinen Umsatz aufrechtzuerhalten, heißt es in dem Schreiben. In einigen Büros habe es Covid-19-Fälle gegeben „Nach Monaten, in denen die Content-Moderation von zu Hause erlaubt war, unter dem enormen Druck, Facebook frei von Hass und Desinformation zu halten, haben Sie uns zurück ins Büro gezwungen.“ Die Mitarbeiter fordern mehr Möglichkeiten für Remote-Arbeit und Gefahrenzulage für alle Büroangestellten.
Laut Facebook arbeiten viele der Content-Moderatoren weiter von zu Hause aus, wie CNBC einen Sprecher des Unternehmens laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zitiert. „Die Mehrheit der 15.000 globalen Moderatoren arbeiten von zu Hause und werden dies während der Dauer der Pandemie weiterhin tun“, heißt es. „Alle Mitarbeiter haben seit dem ersten Tag ihrer Anstellung Zugang zu medizinischer Versorgung und vertraulichen Ressourcen zum Wohlbefinden.“
Externe Auftragnehmer stehen in der Kritik
Im August hatte das Netzwerk angekündigt, dass Mitarbeiter bis Sommer 2021 aus dem Homeoffice arbeiten werden. Doch das Unternehmen kooperiert bei der Moderation seiner Inhalte mit zahlreichen externen Dienstleistern. Unternehmen wie Accenture und CPL stehen dabei besonders in die Kritik. Hier seien die Mitarbeiter teils trotz landesweiten Lockdowns zur Arbeit in Großraumbüros gebeten worden. „Facebook braucht uns. Es ist Zeit, dass Sie das zur Kenntnis nehmen und unsere Arbeit wertschätzen. Gesundheit und Sicherheit für Profit zu opfern, ist unmoralisch“, betonen die Unterzeichner des Schreibens.
„Wir wateten stundenlang durch Gewalt und Kindesmissbrauch. Moderatoren, die sich mit Kindesmissbrauch beschäftigen, hatten während der Pandemie erhöhte Ziele ohne zusätzliche Unterstützung“, heißt es weiter. Auch werfen die Unterzeichner dem Netzwerk vor, dass die eigenen Algorithmen regelmäßig an ihre Grenzen stoßen. „Ohne unsere Arbeit ist Facebook unbenutzbar. […] Facebook-Algorithmen können keine Satire erkennen. Sie können Journalismus nicht von Desinformation unterscheiden. Sie können nicht schnell genug auf Selbstverletzung oder Kindesmissbrauch reagieren. Wir können das.“
Frauen suchen anders als Männer
„Frauen suchen dort gerne Neuigkeiten über Stars oder Shopping-Tipps. Sie nutzen Facebook und Instagram oder auch Twitter vor allem, um sich über das Leben der anderen auf dem Laufenden zu halten“, sagt Anne Wüstmann von der „Apotheken Umschau“. Das Problem: Wenn es bei anderen vermeintlich besser läuft als bei einem selbst, führt das nicht selten zu Frust. „Frauen vergleichen sich einfach gerne mit anderen. Und auf Facebook sieht man dann schöne Urlaubsbilder von Pärchen an Traumstränden oder auch Sportbilder, wie jemand im Fitnessstudio ackert. Und das macht Frauen tatsächlich unglücklich“, sagt Wüstmann. Männer lasse so etwas eher kalt, bei Frauen aber wirkt es sich negativ auf die Lebenszufriedenheit aus.
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Und was kann man tun, um nicht in die Social-Media-Falle zu tappen? Zum Beispiel, sich selbst ein Zeitlimit setzen, rät die Expertin: „Das könnte bedeuten, dass man morgens nicht gleich, wenn man den Wecker ausschaltet, auf seinem Handy auch den Facebook-Newsfeed checkt. Oder dass man nicht gleich bei jedem Piepsen zum Handy greift.“ Manchmal könnte es ja auch mal ganz ohne Smartphone gehen – für viele eine Horrorvorstellung.
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