(TRD/WID) So früh wie 2018 hatte die Weinlese noch nie begonnen. Das berichtet das Deutsche Wein-Institut (DWI). Im rheinhessischen Lörzweiler ging es schon am 6. August los mit der Weinlese für den Federweißen. Die gelesenen Trauben der frühreifen Rebsorte Solaris waren mit einem Mostgewicht von über 90 Grad Oechsle bereits außergewöhnlich süß.
Auch in der Pfalz und in Baden stehen die Winzer in den Startlöchern zur Lese für die beliebte Herbstspezialität. Teilweise werden parallel dazu außerdem schon erste Trauben für die Sektherstellung eingebracht, bei denen auf eine frische Fruchtsäure Wert gelegt wird. Auch die Hauptweinlese soll laut DWI früh starten.
Mit der Lese für die Weinbereitung von Sorten wie beispielsweise Müller-Thurgau oder Frühburgunder rechnet man 2018 ebenfalls bundesweit mit einem besonders frühen Start Ende August. Dies gilt sogar erstmals auch für das nördlichste deutsche Weinbaugebiet Saale-Unstrut. Später reifende Sorten wie Riesling oder Spätburgunder dürften bereits Mitte September statt Anfang Oktober lesereif sein.
Eingeleitet wurde diese Entwicklung durch den wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der schon zu einer verfrühten Blüte führte. Der sehr sonnige Sommer hat die weitere Reife zusätzlich beschleunigt, sodass der Entwicklungsstand der Reben aktuell rund drei Wochen vor dem langjährigen Mittel liegt.
Trotz der seit nunmehr rund acht Wochen andauernden Trockenheit sind die älteren Reben dank ihres tiefen Wurzelwerks bislang noch erstaunlich vital. Doch insbesondere auf flachgründigen Böden und in jüngeren Rebanlagen müssen die Pflanzen zwischenzeitlich bewässert werden, weil dort die Wasservorräte weitestgehend aufgebraucht sind. Es bleibt spannend, wie die Weinberge die prognostizierte trocken-heiße Witterung überstehen werden.
Weinfreunde haben Chancen auf manch guten Tropfen. Ein zufriedenstellender Behang sowie ein ausgezeichneter Reife- und Gesundheitszustand der Trauben bieten aktuell sehr gute Ertrags- und Qualitätsvoraussetzungen für den Jahrgang 2018. Allerdings könnte ein weiterhin lang anhaltender Wassermangel diese Aussichten ebenso schmälern, wie eine längere Regenperiode Ende August oder im September.
Von daher wünschen sich die Weinerzeuger möglichst bald einen flächendeckenden, ausgiebigen Sommerregen, zur Hauptweinerntezeit aber einen trockenen Spätsommer, idealerweise mit warmen Tagen und kühlen Nächten. Dann steht einem sehr guten und vollreifen Weinjahrgang nichts mehr im Weg.
Quelle Youtube: Nancy Sinatra & Lee Hazlewood – Summer Wine
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