(TRD/MID) Ein Auto kommt von der Fahrbahn ab, überschlägt sich und explodiert- meist mit einem fulminanten Feuerball. Was im Film für angenehme Aufregung sorgt, hat leider auch eine negative Komponente, wie Feuerwehrleute zu berichten wissen. Denn demnach trauen sich Ersthelfer an einem Unfallort oft nicht, eine Person aus einem brennenden Fahrzeug zu retten, aus Angst, dieses könnte wie im Film explodieren. Dabei kann ein Auto normalerweise gar nicht in die Luft fliegen, wie die Fachleute versichern.
Denn der Tank eines Kraftfahrzeugs verfügt über eine Lüftungsvorrichtung, die verhindert, dass Druck im Tank entsteht. Somit könne auch keine Explosion hervorgerufen werden, beschwichtigen Brandschutzexperten. Demnach sind lediglich kleinere Explosionen denkbar, die nur durch einen Ersatzkanister mit Treibstoff (im Kofferraum) verursacht werden können, da diese keine Lüftungsvorrichtung haben. TRD Magazin

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Allerdings kann sich ein Brandherd in einem Kfz durch auslaufenden Treibstoff sehr schnell ausbreiten. Entzündet wird der Treibstoff dabei meist durch Funken oder einen Kurzschluss in der Elektronik bzw. die heißen Motortemperaturen, die auch Schmierstoffe in Brand setzen können. Ausgehend vom Motorraum kann ein Feuer dann schnell zu einer tödlichen Gefahr für Autoinsassen werden, wie der Automobil Club Verkehr (ACV) warnt. Nach seinen Angaben werden in Deutschland rund 15.000 Fahrzeugbrände pro Jahr verzeichnet. Dazu kommen zusätzlich rund 25.000 Schmorbrände.
Eine Explosion wie im Film, die von Pyrotechnikern künstlich und absichtlich herbeigeführt wird, ist bei einem Auto zwar ziemlich ausgeschlossen. Aber was soll man tun, wenn das Fahrzeug brennt? In dieser Situation sind viele Verkehrsteilnehmer schnell überfordert. Fachleute betonen, dass der Schutz von Leib und Leben absolute Priorität haben sollte, wenn sich während der Fahrt ein Feuer ankündigt: etwa durch Qualm oder Brandgeruch. Bei diesen Warnzeichen empfiehlt es sich, umgehend anzuhalten, am besten auf dem Seitenstreifen oder am rechten Fahrbahnrand, die Warnblinkanlage einzuschalten sowie die Seitenfenster zu öffnen und das Fahrzeug zügig zu verlassen. Die Motorhaube sollte geschlossen bleiben, um zu verhindern, dass das Feuer vom Wind zusätzlich angefacht wird oder Rettern entgegenschlägt.
Mit genügend Abstand zu dem brennenden Fahrzeug ruft man sodann über die 112 die Feuerwehr zu Hilfe. Unnötig zu betonen, dass selbstverständlich noch im Auto befindliche Personen so schnell wie möglich aus dem Fahrzeug herausgezogen werden müssen. Wenn es sich noch um einen kleinen Brand handelt, kann man versuchen, diesem mit einem Feuerlöscher beizukommen – so denn einer zur Hand ist.
© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp)/ trd mobil / Redakteur: Andreas Reiners
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