• 25. April 2024 9:50

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Long-Covid im Rückblick und aus der Perspektive der Schlafmedizin

Long Covid Syndrome, long-term sequelae after surviving Covid 19 infectionEine Annahme, die ebenfalls medizinisch untersucht wird, ist, dass das Post Covid-Syndrom eine Autoimmunreaktion ist. Umso wichtiger ist es, das Immunsystem zu stärken. Photo by stock.adobe.com/ TRD Medizin und Gesundheit

(TRD/MP) Viele fortdauernde Beschwerden nach einer Covid-Erkrankung liegen im neuropsychiatrischen Bereich, zum Beispiel Fatigue, kognitive Beeinträchtigungen, Kopfschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen – aber auch Schlafstörungen. Es gibt viele Post Covid-Ambulanzen, die die Expertise von Schlafmedizinern nutzen, weil die schlafmedizinischen Symptome der Beschwerden einen wichtigen Stellenwert einnehmen.

„Das Thema Long Covid ist nach wie vor relevant für die Versorgungsrealität, weil einfach sehr viele Menschen von fortdauernden Beschwerden nach einer überstandenen Corona-Infektion betroffen sind“, sagt Dr. med. Claudia Schilling. Sie ist die Leiterin des Schlaflabors und der AG Neuropsychiatrische Schlafstörungen am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim. Dort wurde im Rahmen der Post Covid-Ambulanz sogar ein Forschungsprojekt zu schlafmedizinischen Auswirkungen gestartet.

„Es gibt einige Studien, die derzeit laufen, um die Mechanismen besser zu verstehen und kausale Therapien zu etablieren, aber einen geeigneten Ansatz haben wir derzeit noch nicht“, sagt die Wissenschaftlerin. Das Kernsymptom, was 80 Prozent der von Long Covid Betroffenen hätten, sei Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue). Gingen damit Schlafstörungen einher, so verstärke sich dieses Grundsymptom noch einmal.

„Wir haben gute Behandlungsmöglichkeiten für Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie) und schlafbezogene Atmungsstörungen, die man hier unbedingt einsetzen sollte“, rät die Expertin.

Eine Annahme, die ebenfalls medizinisch untersucht wird, ist, dass das Post Covid-Syndrom eine Autoimmunreaktion ist. Umso wichtiger ist es, das Immunsystem zu stärken. Auch hierbei spielen schlafmedizinische Aspekte eine entscheidende Rolle, wie Tanja Lange, Professorin mit dem Forschungsschwerpunkt Psychoneuroimmunologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, erklärt:

„Schlaf lässt uns wachsen, hält uns gesund und macht uns schlau.“ Vermittelt werde das über eine besondere Konstellation von Hormonen und Neurotransmittern, die sich im 24-Stunden-Verlauf nur im nächtlichen Schlaf finde. Im Zusammenspiel würden sie das Zellwachstum fördern und unsere Immunzellen in der Abwehr gegen Krankheitserreger stärken. Ähnlich wie im Gehirn werde dabei vor allen Dingen die Gedächtnisbildung im Immunsystem durch Tiefschlaf unterstützt. Schlaf unterstütze daher auch den Impferfolg.

„Wenn wir mit der Umwelt interagieren und psychosozialen oder immunologischen Reizen ausgesetzt sind, werden andererseits immunologische Botenstoffe freigesetzt, die Müdigkeit, Schläfrigkeit und schließlich Tiefschlaf hervorrufen“, erklärt Lange. Der Tiefschlaf komme daher in genau der richtigen Dauer und Intensität, um diese Reize zu verarbeiten und die Gedächtnisbildung im Gehirn und im Immunsystem zu unterstützen.

Ein erholsamer Schlaf unterstütze also nachweislich den Erfolg einer Impfung. Und bei Covid 19 sei mittlerweile bekannt, dass impfen sowohl vor schweren Verläufen der Erkrankung als auch vor dem Post Covid-Syndrom schützt, bei welchem die Risikoreduktion immerhin bei 50 Prozent liegen soll.

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Long-Covid-Symptome-Ursachen-und-Behandlung,corona10614.html

© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp) / TRD Medical Press / Redakteur: Lars Wallerang

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Quelle: Youtube
Beim Thema Long Covid gibt’s viel Unklarheit – auch in der Berichterstattung. Und tatsächlich ist es gar nicht so einfach, an gute Daten zu Long Covid zu kommen.

Im Rückblick

Nach einer Corona-Erkrankung kämpften viele Betroffene mit Beschwerden. Das Phänomen nennt sich „Long Covid“ und betrifft schätzungsweise zehn Prozent aller Covid-19-Erkrankten. Die meisten davon sind Frauen im Durchschnittsalter von 48 Jahren.

Unter den bislang 50 schon beschriebenen Symptomen macht den meisten vor allem die Fatigue zu schaffen, eine extreme Müdigkeit, die so stark ausgeprägt sein kann, dass Betroffene schwer krank sind und den Alltag nicht mehr bewältigen können. Doch gibt es Hoffnung: „Mit medizinischer Begleitung, Durchhaltevermögen und Geduld schaffen es die meisten zurück in ihr altes Leben“, sagt Dr. Per Otto Schüller, Lungenspezialist und Chefarzt der Median Reha-Klinik in Flechtingen im Land Sachsen-Anhalt, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Was kann dabei helfen? Entspannungsübungen, kognitives Training oder Atemphysiotherapie können Beschwerden lindern. Nicht zuletzt spielt zudem psychologische Unterstützung eine große Rolle. Schließlich ist es für Menschen eine große mentale Belastung, wenn sie sich über Wochen und Monate nicht erholen.

Die gute Nachricht: Viele gesundheitliche Probleme bessern sich im Laufe der Zeit ganz natürlich. So zeigt eine österreichische Studie an Patientinnen und Patienten mit schweren Verläufen, dass sich covidbedingte Gewebeschäden an der Lunge nach 60 bis 100 Tagen oft deutlich zurückbilden. Auch die Fatigue verschwindet nach drei bis sechs Monaten meist von selbst, vor allem bei Jüngeren. Wer nach einer Infektion nichts mehr schmeckt und riecht, hat ausgezeichnete Chancen, dass sich diese Sinne spätestens nach einem Jahr komplett erholt haben, zeigt eine Analyse aus dem Juni.

Für alle Betroffenen gilt: lieber geduldig sein. Ausreichend schlafen, Stress vermeiden und erst Sport machen, wenn die Fitness wieder hergestellt ist. Dass bis zur vollständigen Genesung einige Wochen vergehen können, ist normal. Wer jedoch länger als vier bis sechs Wochen Symptome hat, sollte sich ärztliche Hilfe suchen. Noch besser: das Risiko für Folgeschäden vermeiden, indem man sich gar nicht erst ansteckt.

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