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Farbenlehre für Elektroautos, die Stromnetze zum Schwitzen bringen

Elektroauto parkt an Ladesäule und wird aufgeladen.

Netzbetreiber müssen auf den wachsenden Strombedarf an Ladestationen reagieren, damit es kein Blackout gibt. © Bosch/ TRD mobil

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(TRD/MID) Bei Elektroautos dreht sich fast alles um die Reichweite. Das ist verständlich. Wer will mitten im Winter nach Einbruch der Dämmerung mit seinem Auto auf irgendeiner Landstraße ohne Strom stranden? Das bedeutet im Umkehrschluss für die Automobilhersteller, dass sie den Fahrzeugen mehr „Leben“ einhauchen müssen, damit so ein Horror-Szenario nicht eintrifft. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten. Einen besonders interessanten Ansatz hat jetzt Ford gefunden.

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Der in Köln beheimatete Autobauer setzt bei der Klimaanlage an. Warum? Ganz einfach: Elektrofahrzeuge, vor allem mit großen Innenräumen, benötigen viel Energie, um das Cockpit zu beheizen oder zu kühlen. Dieser Energieverbrauch geht in der Regel zu Lasten der Reichweite des Elektrofahrzeugs.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Kühlung oder Beheizung eines batterie-elektrischen Fahrzeugs seine Reichweite um sage und schreibe bis zu 50 Prozent reduzieren kann. Ford untersucht deshalb, wie die Innenraum-Beleuchtung die Reichweite eines Elektroautos verbessern kann. Da dient der Prototyp eines „Ford Transit Smart Energy Concept“ als Versuchsobjekt.

Der batterie-elektrische Mini-Bus mit zehn Sitzplätzen lässt sich individuell beheizen und kühlen. Der Clou: Der Technologieträger passt den Farbton der Innenraum-Beleuchtung der aktuellen Kabinen-Temperatur an. So wählt die Elektronik blaues Licht, sobald die Klimaanlage kühlt, und rotes Licht bei laufender Heizung.

Hintergrund der Farbenlehre: Rotes Licht suggeriert uns wohlige Wärme im Winter, blaues Licht im Sommer dagegen angenehme Kälte. Es lässt sich nachweisen, dass die Passagiere aufgrund dieser Lichteffekte die Klimatisierung oder Beheizung weniger nutzen und der Einfluss des Lichts somit einen Beitrag zur Reichweiten-Verbesserung leisten kann.

„Farben haben einen vielfältigen Einfluss auf unsere Stimmung. Deshalb nutzen wir zu Testzwecken eine rote Beleuchtung im Fahrzeug-Innenraum, damit die Menschen ein buchstäblich wärmeres Gefühl verspüren und eine blaue Beleuchtung für einen kühlenden Effekt“, sagt Lioba Müller, Engineer, Vehicle Architecture, Ford of Europe. „Insbesondere die verringerte Nutzung der Klimaanlage könnte einen wesentlichen Unterschied ausmachen bei der Erhöhung der Fahrzeugreichweite.“

Der „Ford Transit Smart Energy Concept“-Minibus wurde von Ford-Ingenieuren des Technical Centers in Köln-Merkenich entwickelt. Sie testeten das Konzept-Fahrzeug im Klima-Windkanal am Kölner Standort. Dabei konnte der Fahrer den jeweiligen Temperatur-Status aller Beifahrersitze von einem Mittelkonsolen-Bildschirm aus überwachen.

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Ford Farbenlehre
Ford will mit Farbenlehre die Reichweite von Elektroautos verlängern. Rotes Licht suggeriert wohlige Wärme im Winter, blaues Licht im Sommer dagegen angenehme Kälte. Diese Erkenntnis hilft laut Ford beim Energiesparen. © Ford/ TRD mobil

Passagiere wurden einem simulierten Wintertag von 0 Grad Celsius und einem Sommertag von 30 Grad Celsius ausgesetzt. Sie wurden gebeten, den gefühlten Komfort zu bewerten, also zum Beispiel, ob ihnen im Versuchsverlauf zu heiß oder zu kalt war. Herausgekommen sind eindrucksvolle Zahlen: So führte die farblich angepasste Ambiente-Beleuchtung laut Ford zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs um 3,3 Prozent bei der Kühlung und um 2,5 Prozent beim Betrieb der Heizung.

Fazit: Das Licht ist also ein Hebel zur Reichweiten-Maximierung elektrifizierter Fahrzeuge – aber ein eher kleiner. Da müssen die Autobauer auch in anderen Bereichen dringend Farbe bekennen, um das Schreckgespenst der Reichweiten-Angst endgültig zu vertreiben.

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Elektroautos bringen Netze ins Schwitzen
(TRD/MID) Die Stromnetzbetreiber in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Tschechien wollen künftig die Stromabgabe an Ladesäulen für Elektroautos in Spitzenzeiten begrenzen. Dadurch sollen Leistungsspitzen beispielsweise am Abend, wenn viele Elektroautos ans Netz gehen, abgefedert werden. Das teilten die Stromverbände aus Österreich und der Schweiz am Mittwoch auf dem Elektromobilitätskongress der Fachzeitschrift ATZ in Mannheim mit.

Die Verbände aus Tschechien, Österreich und der Schweiz haben sich auf eine einfache Übergangstechnik geeinigt, die zum 1.Januar 2021 eingeführt werden soll. Das deutsche Forum Netztechnik/Netzbetrieb (FNN) im VDE will der Einführung ebenfalls zustimmen. Ein endgültiger Standard soll 2025 folgen.

Die Reserven in den Niederspannungsnetzen sind nicht so hoch, wie oft angenommen“, begründete der österreichische Strommanager Reinhard Nenning, Leiter des Arbeitskreises Verteilernetze beim Verband Österreichs Energie in Wien. „Wir haben das Problem, dass wir nicht zu jedem Zeitpunkt jede Leistung zur Verfügung stellen können. Unsere Netze kommen ins Schwitzen, wenn gleich mehrere Elektroautos in einem Wohngebiet mit 11 oder gar 22 kW laden“, so Nenning. Die Stromnetze seien zwar an den wachsenden Bedarf angepasst worden, allerdings seien die Reserven für eine stark wachsende Stromnachfrage durch die Elektromobilität zu gering.

Bislang gibt es jedoch keinen länderübergreifenden Standard, um die Stromabgabe über Ladesäulen zu steuern. Ziel ist ein gemeinsamer digitaler Standard, der 2025 eingeführt werden soll. Um aber schon vorher die Stromabgabe wie über einen Schalter runterfahren zu können, soll eine provisorische Regelung bereits in einem Jahr in Kraft treten. „Wir müssen eingreifen, damit es kein Blackout gibt“, begründete der Netzspezialist Patrick Bader vom Schweizer Stromverband VSE.

Die Begrenzung von Ladeströmen in Spitzenzeiten soll den Netzbetreibern Zeit bringen, um die Netze anzupassen. In den vier Ländern gibt es nach Verbandsangaben 1646 Verteilnetzbetreiber, die 109 Millionen Menschen mit Strom beliefern.

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