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Dramatischer Anstieg getöteter Pedelec-Fahrer

Ampel  Verkehrsunfall

Die Zahl der mit dem Pedelec tödlich Verunglückten stieg mit +60 Prozent (+75 Getötete) besonders stark an, bei Fahrrädern ohne Hilfsmotor waren es +14 Prozent (+31 Getötete). Photo by Adobe Stock/TRD Pressedienst

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(TRD/MID) Im Jahr 2022 sind in Deutschland 2.782 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das neun Prozent oder 220 Todesopfer mehr als im Vorjahr (2.562 Todesopfer). Die Zahl der mit dem Pedelec tödlich Verunglückten stieg mit +60 Prozent (+75 Getötete) besonders stark an. Die Zahl der Verletzten stieg 2022 gegenüber 2021 um elf Prozent auf rund 358.000 Personen. Das waren sieben Prozent weniger als 2019 (384.230).

Insgesamt registrierte die Polizei im Jahr 2022 rund 2,4 Millionen Unfälle. Das waren vier Prozent mehr als 2021. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ging die Zahl der Unfälle um elf Prozent zurück. Bei 2,1 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden (+drei Prozent gegenüber 2021, jedoch elf Prozent gegenüber 2019). Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, stieg hingegen um elf Prozent auf rund 288.000 Unfälle im Vergleich zu 2021. Sie lag damit jedoch noch um vier Prozent unter dem Niveau von 2019.

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Im Gegensatz zu den Jahren 2020 und 2021 war 2022 nur noch wenig von der Corona-Pandemie beeinflusst. Die Jahresfahrleistung ist 2022 gegenüber 2021 nach ersten Schätzungen um 4,5 Prozent auf voraussichtlich 721 Milliarden Kilometer gestiegen. Vor der Pandemie im Jahr 2019 waren es noch rund 755 Milliarden Kilometer und damit 4,7 Prozent mehr als 2022.

Detaillierte Ergebnisse liegen für den Zeitraum Januar bis November 2022 vor. Bei fast allen Verkehrsbeteiligungsarten starben in diesem Zeitraum mehr Menschen als in den ersten elf Monaten des Jahres 2021. Die Zahl der mit dem Pedelec tödlich Verunglückten stieg mit +60 Prozent (+75 Getötete) besonders stark an, bei Fahrrädern ohne Hilfsmotor waren es +14 Prozent (+31 Getötete). Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Fußgänger erhöhte sich um elf Prozent (+32 Getötete). Bei Pkw-Insassen waren es +sieben Prozent (+73 Getötete). Unterdurchschnittlich stieg die Zahl der Getöteten auf Krafträdern (+zwei Prozent oder +13 Getötete). Die Zahl der getöteten Güterkraftfahrzeuginsassen sank um zehn Prozent (-14 Getötete).

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Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, betrachtet die Statistik allerdings mit Bedenken. „Zum einen gibt es in der Altersgruppe weniger Führerscheinbesitzer, vor allem bei den Frauen über 75, zum anderen fahren Senioren häufig nicht so viel und nicht so lange Strecken», sagte er der dpa. Bezogen auf die Fahrleistung sei Senioren daher eine ähnliche Unfallhäufigkeit zuzurechnen, wie der Hochrisikogruppe der 18- bis 25-Jährigen“.

Gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung sind ältere Autofahrer seltener in Verkehrsunfälle verwickelt als jüngere. Kommt es zu einem Unfall, sind ältere Pkw-Fahrer häufiger die Hauptverursacher und erleiden schwerere Unfallfolgen.

Zu der Statistik sagt Marc-Philipp Waschke, Referent Verkehrssicherheit, Fahrerlaubnis und Fahreignung beim TÜV-Verband, dass es eine gute Nachricht sei, dass bei lediglich 14,5 Prozent der Unfälle mit Personenschaden Fahrer ab 65 Jahren beteiligt gewesen seien. Die schlechte Nachricht aber sei, dass Pkw-Fahrer ab 65 Jahren bei zwei von drei Unfällen (68,2 Prozent) Hauptverursacher gewesen seinen.

Pkw-Fahrer ab 75 Jahren würden sogar bei drei von vier Unfällen (75,9 Prozent) die Hauptschuld tragen und besonders häufig schwere und tödliche Verletzungen erleiden.

Durch die demografische Entwicklung würde der Anteil älterer Menschen im Straßenverkehr immer weiter zu nehmen und Fahrer ihre Führerscheine immer länger behalten. Es bestünde eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, älteren Menschen eine sichere Mobilität zu ermöglichen.

Regelmäßige Feedbackfahrten für Führerscheinbesitzer 75 Jahren wären hierfür ein geeignetes Mittel. Im Rahmen dieser Feedbackfahrten würde ein Experte die Fahrkompetenz der Senioren bewerten und Potenziale zum Ausbau der Fahrfähigkeiten aufzeigen.

Die Idee findet unter deutschen Bundesbürgern großen Anklang. Insgesamt bewerten drei Viertel der Befragten der TÜV Mobility Studie 2022 den Vorschlag als eher gut bzw. sehr gut. In der Altersgruppe der 16- bis 49-Jährigen stimmen 82 Prozent für Feedbackfahrten – und bei den Befragten ab 50 Jahren halten immerhin 66 Prozent sie für notwendig.

Neben der Ermittlung von Beeinträchtigungen oder Erkrankungen, die sich auf das Führen eines Fahrzeugs auswirken können, könnten medizinische Fachkräfte älteren Menschen dabei helfen, sicher hinter dem Steuer zu sitzen und sie dabei unterstützen, Probleme zu bewältigen und das eigene Unfallrisiko zu minimie

© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp) trd mobil / Redakteur: Solveig Grewe

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